Am 01.07. war es endlich so weit: an einem traumhaften Sommerabend fand im Bürgerhaus Seepark das futura mentoring Sommerfest 2022 statt. Bei sehr leckerem Essen und kalten Getränken konnten wir uns nach langer „zoom“ Zeit mal wieder ausgiebig persönlich auszutauschen.

Nach einer inspirierenden Keynote von Hanna Böhme, Geschäftsführerin der FWTM, waren Alle so im Gespräch vertieft, dass wir uns entschieden haben, die Updates aus dem Verein erstmal zu verschieben.
Vielen Dank für die Teilnahme und auch das positive Feedback, dass uns erreicht hat. Wir hoffen, dass Alle einen spannenden und entspannten Abend erlebt haben, mit intensiven Gesprächen und vielleicht auch den ein oder anderen neuen Kontakte knüpfen konnten.

Ein besonderer Dank gilt auch den Helferinnen, die bei der Planung der Veranstaltung, aber auch bei Auf- und Abbau unterstützt haben.

Unser mutiges Experiment im vergangenen Jahr hat uns solchen Spaß gemacht und ist so gut angekommen, dass wir den „Markt der Möglichkeiten“ auch 2022 wieder angeboten haben.

Der „Markt der Möglichkeiten“ gestaltet von Mitgliedern des Vereins, fand am 15. März 2022 und wie bisher im Rahmen des Veranstaltungsprogramms der Stadt Freiburg zum Internationalen Frauentag statt. Wir hatten uns auch diesmal für das Online-Format entschieden, weil wir damit corona-sicher planen konnten und sich dieses Format zudem hervorragend für diese Veranstaltung eignet.

Auf dem virtuellen „Markt der Möglichkeiten“ haben mehrere Mitgliedsfrauen in 40-minütigen Slots ein spannendes Thema aus ihrem privaten und beruflichen Erfahrungsschatz mit Bezug zu den Inhalten von futura mentoring e. V. präsentiert und zur Diskussion gestellt. Es gab zwei Runden mit jeweils sieben parallelen, „virtuellen Marktständen“. Auf diese Art konnten wir auf ein Neues die Lebendigkeit, die Vielfalt und die Potenziale unseres Vereins zeigen und miteinander feiern!

Das ausführliche Programm ist hier zu finden.

 

Bei traumhaftem Wanderwetter fanden sich um 9:30 Uhr acht wanderfreudige Damen und drei potenziell zukünftige Mitglieder 😉 am Waldkircher Bahnhof ein, um gemeinsam einen schönen Vormittag zu verbringen. Wir starteten in Richtung Kollnau an der Bläsikapelle vorbei Richtung Kohlenbach. Dort stand uns nun der Anstieg der Tour bevor bis hinauf zum Sexauer Haseneckle. Nach einer nur kurzen Trinkpause ging es in den Wald in Richtung Waldkircher Haseneckle mit einer idyllischen Aussicht auf das Kohlenbacher Tal. Mit zügigem Wandertempo und guten Gesprächen erreichten wir unser Ziel für die Mittagspause sogar schon kurz vor 12 Uhr, die Kastelburg, Hier stärkten wir uns ordentlich mit mitgebrachter Vesper. Für unsere kleinen tapferen Wanderinnen waren die ausgestellten Ritterrüstungen und die Musik auf der Burg sicher ein Highlight. Die Erwachsenen konnten von oben auf ganz Waldkirch blicken und wir entschieden uns unser Netzwerktreffen zu verlängern, um nach dem Abstieg noch ein Eis oder eine andere Kleinigkeit zu genehmigen, was wir auf dem Marktplatz genossen. Am Ende unseres Ausflugs hatte sicher jede Frau jede andere ein Stück näher kennengelernt. Wir hatten einen sehr offenen und ehrlichen Austausch und konnten hoffentlich einander Ideen geben, einfach zuhören oder in irgendeiner Form weiterhelfen. Unsere bunte Gruppe aus aktuellen und ehemaligen Mentorinnen und Mentees oder ganz frisch am Verein Interessierten würde sicher das nächste Mal gerne wieder mitlaufen und freut sich einander am 22.9. zum Sommerfest oder am 2.10. zum Mentoringabschluss wiederzusehen, um Gespräche wieder aufzugreifen.

 

Eine Zusammenfassung von Melanie Eichhorn

futura mentoring e.V. hat sich am 15. März 2021 im Rahmen der Freiburger Frauenwoche erstmals auf einem virtuellen „Markt der Möglichkeiten“ präsentiert. Unter dem Motto „Hören, staunen, diskutieren Sie mit uns“ haben 15 Vereinsmitglieder einen Themenleckerbissen aus ihren persönlichen, beruflichen Erfahrungen vorgestellt. Das Programm ist hier zu finden.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung bot sich ein beeindruckendes Szenario, als sich pünktlich die Bildschirme nach und nach mit den Gesichtern von fast 70 Mitgliedern und Interessierten füllten. Freude des Wiedersehens und der Neugier beflügelten uns spontan zu ersten Dialogen.

Nach der „offiziellen“ Begrüßung durch eine Vereins-Vorständin und einem kurzem Technik-Input begaben sich die Teilnehmerinnen in sieben Breakout-Rooms und erlebten dort ihr zuvor ausgewähltes Thema in einer Kleingruppe für etwa eine halbe Stunde, teilweise mit Impulsvortrag und interaktivem Austausch, in jedem Fall mit reger Diskussion. Danach diente eine kurze Pause im Plenum zum Ab- und Umschalten. Neue Gruppen haben sich gebildet, um sich zu weiteren Themen in den Breakout-Rooms der 2. Runde zu treffen. Das ausführliche Programm zum Herunterladen befindet sich noch auf unserer Homepage.

Die Anbieterinnen und Organisatorinnen waren von der Lebendigkeit dieses virtuellen Treffens begeistert und stolz auf das große Interesse und die hervorragende technische Umsetzung. Fast wie bei einer Präsenzveranstaltung sprang der Spirit ganz intensiv auf alle Teilnehmerinnen über. Selbst nach der offiziellen Verabschiedung dauerte das offene Networking an den virtuellen Stehtischen noch lange an.

Gern könnt Ihr Euch selbst ein genaueres Bild anhand der folgenden Rückmeldungen von einigen Teilnehmerinnen und Anbieterinnen des „Marktes der Möglichkeiten“ machen.

Und bitte, fühlt Euch frei, weitere Feedbacks zum Veröffentlichen auf dieser Seite zu schicken! Auch, falls Ihr der Meinung seid, dass wir eine solche Veranstaltung wiederholen sollten, wohlmöglich in einem anderen Format, dann meldet Euch gern:
vorstand@futura-metoring.de . Wir freuen uns auf Eure Rückkopplung!

 

Feedback von einigen Anbieterinnen und Teilnehmerinnen:

„Meine erste Futura Mentoring Veranstaltung: Informative, kurzweilige, tolle Vorträge gefolgt von spannenden Diskussionen mit starken Frauen – Danke! Ich freue mich schon auf die nächsten Veranstaltungen!“

Stephanie B.

 

Majas Idee, einen virtuellen ´Markt der Möglichkeiten´ anzubieten, verdient großen Applaus! Dies war eine super Gelegenheit, das Potenzial unseres Vereins zu zeigen, sich untereinander noch besser kennenzulernen und von den Erfahrungen anderer Frauen zu profitieren.
Schade, dass ich als Anbieterin nur einen Mini-Workshop als Gast besuchen konnte! Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Runde gab es in den Breakout-Rooms noch so viele Themen, die mich interessieren und neugierig gemacht hatten. Ich hoffe, dass wir bei futura mentoring in irgendeiner Form noch einmal die so eine Gelegenheit bekommen, all die kompetenten Frauen mit ihren spannenden Erfahrungen und Themen zu erleben.“

Bärbel Th.

„Im Workshop ‚Vielfältige Nachhaltigkeit – Auf Entdeckungsreise zu unserem Transformationspotenzial‘ haben wir zunächst die vielzähligen Dimensionen von einem nachhaltigen Handeln nach unserem Verständnis ausgebreitet. Es ging u. a. um traditionelle Sichtweisen wie die Ressourcenschonung der Umwelt, um aktuelle Bezüge wie die Beziehungsgestaltung im globalen Miteinander und um persönliche Komponenten, wie das eigene Wohlbefinden im privaten und beruflichen Bereich. Dann haben wir uns der Frage gewidmet, welche Herangehensweisen es braucht, um ein Mehr an (weiblicher) Nachhaltigkeit zu fördern und zu fokussieren.“

Annika H.

 

„NIMM 2 FÜR 1 – Jobsharing als alternatives Arbeits- und Erfolgsmodell

Unsere über 15-jährige Jobsharing-Erfahrung in verantwortlichen Positionen und mit Mitarbeiterführung – das wollten wir mit den TeilnehmerInnen in diesem Workshop teilen. Wichtig war uns, zu zeigen:
– Karriereknick durch Familie und Teilzeit, das muss nicht sein.
– 100 % Jobshare = 200 % Mindshare, wir teilen nicht nur die Verantwortung, sondern auch
unser Wissen.
– Vorteile des Jobsharings nutzen lernen und für Schwierigkeiten kreative Lösungen suchen,
so kann es Spaß machen und effizient gelingen für alle Beteiligten.

Auch wenn nur wenig Zeit zum Austausch blieb, so hoffen wir doch, ein paar Denkanstöße gegeben zu haben. Zur Abrundung gab es für die TeilnehmerInnen aus erster Hand Feedback unseres Vorgesetzten, der ebenfalls am Workshop teilnahm und direkt für Fragen zur Verfügung stand. Somit konnte er aus seiner Perspektive Einblicke geben: Jobsharing, auf beiden Seiten eine Win-win-Situation.“

Heike M. und Susanne Sch.

 

„Im Workshop zum Jobsharing haben Heike und Susanne geschildert, wie qualifizierte Tätigkeit bei reduzierter Arbeitszeit funktionieren kann. Durch die Teilung einer Führungsposition können sie Verantwortung gemeinsam schultern und Freiräume für ihre Familienaufgaben nutzen, ohne den „Teilzeitkraft-Stempel“ aufgedrückt zu bekommen. Ich bin beeindruckt!“

Ulrike B.

 

„Kunst, künstlerische Aktivität, kunstanaloge Haltungen können unsere Arbeit in Wirtschaft und Wissenschaft gründlich irritieren – und inspirieren. Zwei sehr gegensätzliche Modi: Zweckorientierung, strategisches Handeln, Plan und Effizienz auf der einen Seite – und eine Art Spiel mit Tiefgang, kühne Unsicherheit und ein ganzheitlicher Zugang zur Welt auf der anderen Seite. Ihre Faszination davon, was entstehen kann, wenn sich der durchrationalisierte Arbeitsalltag dem Künstlerischen öffnet, teilte die Referentin mit den Teilnehmenden des Mini-Workshops.“

Maja Sch.

 

„Der Beitrag war für mich vor allem eine große Einladung und Ermutigung, Kunst und künstlerisches Denken (wieder mehr) in meinen Arbeitsalltag mit reinzunehmen, eben auch als Kunst-Laiin. Ein Füllhorn von Anregungen, knackig vorgetragen, motivierend, stärkend und inspirierend.“

Julia L.

Die große Corona Krise – das sind meine Bewältigungsstrategien (19.05.20)

Unsere erste Corona-bedingte Online Version des Biographie-Talks wurde sehr gut angenommen und verlief erstaunlich reibungslos. Dabei war es besonders spannend, dass uns Teilnehmerinnen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen – von Soloselbständigen über Angestellte im Homeoffice bis zu Firmenchefinnen – sehr offen an ihren Problemen und Lösungsstrategien teilhaben ließen. Fast alle konnten sich nach einer Phase der Unsicherheit an die neue Situation gut anpassen. Manche erlebten einen Kreativitätsschub, andere genossen die unerwartete Entschleunigung oder auch die Erforschung der digitalen Möglichkeiten. Als besonders stressig erlebten dagegen junge Mütter im Homeoffice die neue Situation und den älteren Teilnehmerinnen fehlte besonders der Kontakt zu den Enkeln.

 

Machtausübung durch Sprache. Wie mächtig sind Worte und was erlaube ich mir? (07.07.20)

Dieses Thema erwies sich als sehr vielschichtig. Wir beschäftigten uns hauptsächlich mit der Frage, was Sprache mächtig macht und diskutierten das besonders anhand von speziellen Hierarchieverhältnissen, z.B. Chefin zu Mitarbeiterin, politische Anführer zu ihrem Volk, Eltern zu ihren Kindern. In allen Fällen kann Sprache als unterstützend, erklärend, aber auch als abwertend oder verletzend eingesetzt werden. Sprache kann außerdem eine Gruppenzugehörigkeit signalisieren (z.B. akademische Sprache, Dialekt) oder auch der gezielten Manipulation dienen (Stichwort: Populismus). Dabei kann es durchaus passieren, dass beim Angespochenen sogenannte Triggerpunkte berührt werden und die Botschaft dann u.U. falsch verstanden wird. Dadurch können unerwartete, heftige emotionale Reaktionen ausgelöst werden.

Wir waren uns einig, dass ein sorgsamer Umgang mit der eigenen Ausdrucksweise, mutiges Ansprechen von Provokationen und verletzender Sprache bei Kollegen / Vorgesetzten, das Erkennen von Triggerpunkten und oft auch einfach Humor für eine gute Kommunikation auf Augenhöhe wichtig sind.

 

Umbruchsituationen – was sind meine Strategien? Was hat sich bewährt? (15.09.20)

Anders als bei der Diskussion zur Corona Pandemie befassten wir uns hier mit geplanten Umbrüchen, wie z.B. Wechsel des Berufszieles, Übergang von der Uni in die Industrie, aber auch Neuanfang in einem anderen Land. Dieser Schritt wurde als ganz besondere Herausforderung erlebt.

In praktisch allen Umbruchsituationen waren ein klares Ziel und eine gute Planung (einschließlich eines belastbaren Plan B) Voraussetzungen für den Erfolg. Außerdem haben sich Geduld, Kompromissfähigkeit und vor allem Selbstvertrauen als besonders hilfreich erwiesen. Für den erfolgreichen Neubeginn in einem anderen Land wurden möglichst gute Sprachkenntnisse als unabdingbar angesehen.

Das von Sara-Dunja Menzel und Dorothee Schröder initiierte und organisierte Konzept wurde von futura mentoring e.V. finanziell unterstützt – und könnte durchaus zu einem wiederholbaren Format werden!

Ein Rückblick von Teilnehmerin Clara Kecskeméthy
„Fast zeitgleich trafen wir sieben Teilnehmerinnen am Donnerstag bei Anbruch der Dunkelheit ein. Wir alle hatten unseren (Arbeits-) Alltag hinter uns gelassen, ganz leicht war es uns nicht gefallen. Schnell trugen wir Lebensmittel und Getränke für drei Tage, Notebooks und Drucker ins einladende, geräumige und gemütliche Haus und teilten die zehn Schlafräume unter uns auf.
Fernab von Freiburg und der nächsten Ortschaft, in der Nähe Serqueux (Elsaß), wollten wir ein Arbeitsformat erproben: drei Tage an einem persönlichen Herzensprojekt arbeiten, diskutieren und kochen. Beim Vorbereitungstreffen im Sommer hatten wir uns gegenseitig schon unsere Projekte vorgestellt: den Internetauftritt optimieren, am eigenen Buch weiterschreiben, das selbst angebotene Weiterbildungsangebot weiterentwickeln, das eigene Profil schärfen und Bewerbungen formulieren…
Untereinander kannten wir uns teilweise flüchtig oder gar nicht. Zwischen uns lagen teilweise über 30 Jahre Altersunterschied und entsprechende Lebens- und Arbeitserfahrungen. Bereits beim ersten gemeinsamen Kochen und der ersten Austauschrunde am warmen Ofen spürten wir, wie sich die gegenseitige Neugier und Wertschätzung breitmachte.
Am Freitagmorgen nach dem Frühstück suchte sich jede von uns einen Arbeitsplatz und wir vertieften uns schnell in die erste Arbeitsphase. Die meisten von uns nutzten die Weiträumigkeit und die vielen vorhandenen Tische im lichtgefluteten Gemeinschaftsraum, so dass schon das gemeinsame, konzentrierte Arbeiten einen guten „Flow“ bewirkte. Die strukturierten Tage mit zwei individuellen Arbeitsphasen à drei Stunden, alternierend mit gemeinsamem Kochen, Essen, Diskutieren, Feedbackrunden, Spazier- und Saunagängen erwiesen sich als sehr bereichernd für jede von uns: wir hatten nicht nur unser Herzensprojekt in einer speziellen Arbeitsatmosphäre voranbringen können – auch den gegenseitigen und sehr persönlichen Austausch nehme ich als große Bereicherung mit für mich!
Vielen Dank, futura mentoring, den Initiatorinnen und Euch tollen Frauen beim workout!“

„Unbewusste Aufträge – wie beeinflussen sie unser Handeln?“ (Februar 2019)
Im Rahmen dieser Diskussion wurde zuerst – in einem intensiven Brainstorming – geklärt, was wir mit dem Begriff „unbewusste Aufträge“ assoziieren. Einig waren alle über die Quelle der Aufträge: meist kommen sie aus der Familie, vorrangig von den Eltern oder auch von Großeltern oder Geschwistern. Obwohl diese Botschaften häufig ohne eine direkte Aussprache ausgesendet werden, nehmen wir sie als Kinder bewußt und deutlich wahr. Oft betrifft es die schlechten Erfahrungen der Eltern, ihre ungelösten Konflikte oder auch unbefriedigten Wünsche, die dann an die Kinder weitergegeben werden. Solche Botschaften können sein: „Mache Karriere!“, „Heirate bloß nicht!“, „Mach es besser als ich!“, usw.

Setzen wir uns mit den unbewußten Aufträgen im erwachsenen Alter nicht auseinander, können sie zur Belastung im Alltag werden und uns überfordern… und zwar dann, wenn wir die Aufträge nicht erfüllen können oder wenn sie im Widerspruch zu unseren eigenen Werten und Wünschen liegen. Sie greifen unbewußt in unsere Entscheidungen ein und verhindern die selbstbestimmte Planung unserer Lebensform.
Es lohnt sich daher, die inneren Konfliktsituationen und Emotionen zu reflektieren und die dazugehörigen Gedanken zu hinterfragen: In wie weit stammen die jeweiligen Gedanken/Einstellungen/Sichtweise von uns? Oder sind sie doch automatisch von den Eltern übernommen worden? So kann man sich – falls erwünscht – von diesen unbewußten Aufträgen verabschieden und befreien.

„Freiheit braucht Mut“ (Mai 2019)
An diesem Diskussionsabend wurden wir uns schnell drüber einig, dass die Freiheit – jeglicher Art – eine mutige Einstellung zum Leben und zu sich selbst voraussetzt. Sie impliziert den Mut und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, Risiken auf sich zu nehmen und dafür die sichere Komfortzone zu verlassen, die eigenen Grenzen und die Angst zu überwinden.
Es erfordert auch Mut, wichtige Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für die möglichen Folgen zu tragen. Nur dadurch versetzt man sich in die Lage, sein Leben frei gestalten zu können.

„Was sind meine Bedürfnisse und wie finde ich heraus, was ich wirklich will?“ (Juli 2019)
In der Anfangsphase der Diskussion haben wir uns mit der Begriffsklärung beschäftigt. Unter dem Begriff „Bedürfnisse“ verstehen die Meisten von uns einen Wunsch oder auch Verlangen nach einem bestimmten „Zustand“.
Diese Bedürfnisse steuern nicht nur user Denken und unsere Gefühle, sondern auch unser Handeln, meist jedoch auf eine unbewusste Art und Weise. Somit wurde sehr schnell klar, dass das Erkennen der eigenen Bedürfnisse auf der bewussten Ebene vielen von uns schwer fällt. Das liegt daran, dass wir in unserer frühen Kindheit Strategien zum „Dazugehören“ in der Familie/Gesellschaft entwickeln und unsere Bedürfnisse dadurch in den Hintergrund stellen. Im Laufe der Zeit verlernen wir, diese Bedürfnisse wahrzunehmen und deren Erfüllung wird somit unmöglich.

Wie können wir nun die eigenen Bedürfnisse dennoch wahrnehmen?
Der erste Schritt ist, sich mental die eigenen Bedürfnisse „zu erlauben“.
Eine der vorgeschlagenen Strategien ist das Identifizieren der eigenen Gefühle und deren Analyse; sie können Hinweise auf die eigenen Bedürfnisse liefern. Achtsamkeit hilft dabei, stets präsent zu sein, im „Hier und Jetzt“ zu leben und sich so besser „zu kennen“. Wichtig scheint uns auch, nicht nur die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sondern diese auch mitzuteilen, offen zu kommunizieren und wenn nötig, diese zu verteidigen.
Aus der Diskussionsrunde kamen Tipps wie „Morgenschreiben“ – jeden Morgen z.B. eine ganze Seite zu den eigenen Träumen, Wahrnehmungen, Gedanken niederzuschreiben, ohne Wertung – oder das  Artikulieren einer Botschaft ganz für sich allein, um diese später der/dem Adressatin/en die Botschaft positiv übermitteln zu können.

„Egoistisch – na und?“  (November 2019)
Egoismus ist in unserer heutigen Gesellschaft ein deutlich negativ belasteter Begriff, der jedoch durchaus einen positiven Akzent hat bzw. haben kann. Es ist also eine Ansichtssache, wie wir Egoismus interpretieren.
Fakt ist, dass es uns selbst gut gehen muss, damit wir anderen gut tun. Daher ist es sehr wichtig sich selbst, die eigenen Grenzen und die Wünsche ernst zu nehmen. Die Selbst-Schätzung sollte allerdings nicht in Selbst-Sucht entarten und somit die Wünsche und Bedürfnisse Anderer unterdrücken. Die beste Lösung ist natürlich, wenn wir in jeder Lage eine win-win Situation kreieren können.

Ein gutes Jahr gemeinsame Zusammenarbeit, begleitet von gehaltvollen Netzwerktreffen lag im Oktober hinter unseren Tandems. Das durfte gebührend gefeiert werden. Anlass, Erreichtes und noch Offenes, Überraschendes und eventuell auch Schwieriges, Neues und Bereicherndes Revue passieren zu lassen, und mit den Zertifikaten feierlich abzuschließen.
Interessierte Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, sich aus erster Hand über den Verein und unser Mentoring-Programm zu informieren.

Ein besonderes Highlight war der Impulsvortrag von Astrid Siemes-Knoblich, der scheidenden Bürgermeisterin von Müllheim, die einen Einblick in ihre Erfahrungen als Frau mit Familie, früher in der Wirtschaft und dann acht Jahre in leitender Funktion in der Kommunalpolitik gab. Weit mehr als sie erwartet hatte, wirkten Gender-Dynamiken, Abwehr und auch Skepsis gegenüber ihr als Frau in der Führung, in ihren Arbeitsalltag hinein („Das überfordert Sie als Frau doch bestimmt?!“) – Zuschreibungen übrigens nicht nur von Männern, sondern nicht selten auch von Frauen. Sie warnte davor, diese Einflüsse zu ignorieren – und zugleich zeigte nicht zuletzt die humorvolle und heitere Tönung ihres kleinen Berichts, dass und wie sie diesen Gegenwind zu nehmen wusste. Zum Abschluß ein Ratschlag an die junge Generation? Ihrer Tochter würde sie sagen: Kläre frühzeitig mit deinem Partner, wer welche Wünsche und Erwartungen an Familie und Beruf hat, und wer dafür welchen Einsatz bereit ist zu geben. Verhandle! Sichere dir Rückhalt für deinen Weg! Ihrem Sohn rät sie, genau hinzuhören und Ohren und Herz zu öffnen.

Ein froher und glücklicher Abschluss auch für uns, die AG mentoring, der uns Motivation und Schub gibt, im nächsten Jahr wieder eine Mentoring-Runde zu beginnen.

In gemütlicher Atmosphäre sahen ca. 10 Mitgliedsfrauen den deutschen Film „Sternstunde ihres Lebens“. Wir wollten im Zusammenhang mit dem 70jährigen Jubiläum den eher unbekannten Hintergrund der Entstehung des Artikels 3 des Grundgesetztes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt!“ beleuchten. Die SPD-Politikerin Elisabeth Selbert (gespielt von Iris Berben) setzte sich lange gegen erhebliche Widerstände für die Erwähnung dieses Statements ein und konnte den Paragraphen dann am 8. Mai 1949 erfolgreich als Teil des Grundgesetztes verkünden.
Der Film zeigt anschaulich und kurzweilig den mühsamen Weg bis zu diesem Erfolg, der heutzutage für Frauen selbstredend einen der gesetzlich verankerten Grundbausteine für die Gleichberechtigung bildet.
Wie nicht anders zu erwarten, war der Abend eingerahmt von Gesprächen der Mitgliedfrauen untereinander zu diesem Thema.

Auch „The Notorious RBG“ hatte die Beharrlichkeit zum Thema – im Falle von Ruth Bader Ginsburg, liberale (!) besitzende Richterin am US Supreme Court, gegen herrschende, politische Mehrheitsverhältnisse und für die Rechte von Frauen oder Minderheiten.
Die Dokumentation mit Bader Ginsburgs eigenen Aussagen sowie denen von Familienmitgliedern und Weggefährten zeigt eine bewundernswerte, hartnäckige, inzwischen 86jährige Frau, – die nicht verhehlt, wie sehr die Unterstützung ihres Mannes sowohl in der Familienarbeit als auch in der „Politik“ sie auf ihrem Weg entlastet und beflügelt hat.  

von Olivia Maridjan-Koop

„Im Rahmen des Mentoring-Programms 2018/19, bei dem ich selbst leider keine Mentorin hatte, wurde mir die Gelegenheit gegeben, meine Idee, „Feldenkrais in der Arbeitswelt“ oder auch „Embodiment@Work“, vorzustellen und gleich praktisch einen kurzen Workshop zu geben.
Dazu kamen eine Handvoll Frauen mit ganz verschiedenen Hintergründen. Alle haben sich voll auf die introspektive Körperarbeit eingelassen und die Rückmeldungen auf das Erlebte waren positiv.
Interessant für mich wurde es natürlich beim Feedback. Meine Hauptfrage war, wie ich in Kontakt mit Unternehmen komme. Als zweite Frage stand im Raum, welches Angebot am besten geeignet wäre für ein Unternehmen. Hier gab es allgemeine, mehr strukturelle Rückmeldungen, und dann auch sehr konkrete Tipps.
Es war eine sehr angenehme Runde, bei der jede auf unkomplizierte Art Ideen weitergeben konnte, manche gut umsetzbar, andere eher als Sprungbett zu weiteren Überlegungen.
Mittlerweile hat sich meine Idee noch weiter entwickelt und verwandelt, dafür war der Workshop ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses und dafür war/bin ich sehr dankbar.“