MITTEILUNGEN, INFOS UND NEWS

 

Die große Corona Krise – das sind meine Bewältigungsstrategien (19.05.20)

Unsere erste Corona-bedingte Online Version des Biographie-Talks wurde sehr gut angenommen und verlief erstaunlich reibungslos. Dabei war es besonders spannend, dass uns Teilnehmerinnen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen – von Soloselbständigen über Angestellte im Homeoffice bis zu Firmenchefinnen – sehr offen an ihren Problemen und Lösungsstrategien teilhaben ließen. Fast alle konnten sich nach einer Phase der Unsicherheit an die neue Situation gut anpassen. Manche erlebten einen Kreativitätsschub, andere genossen die unerwartete Entschleunigung oder auch die Erforschung der digitalen Möglichkeiten. Als besonders stressig erlebten dagegen junge Mütter im Homeoffice die neue Situation und den älteren Teilnehmerinnen fehlte besonders der Kontakt zu den Enkeln.

 

Machtausübung durch Sprache. Wie mächtig sind Worte und was erlaube ich mir? (07.07.20)

Dieses Thema erwies sich als sehr vielschichtig. Wir beschäftigten uns hauptsächlich mit der Frage, was Sprache mächtig macht und diskutierten das besonders anhand von speziellen Hierarchieverhältnissen, z.B. Chefin zu Mitarbeiterin, politische Anführer zu ihrem Volk, Eltern zu ihren Kindern. In allen Fällen kann Sprache als unterstützend, erklärend, aber auch als abwertend oder verletzend eingesetzt werden. Sprache kann außerdem eine Gruppenzugehörigkeit signalisieren (z.B. akademische Sprache, Dialekt) oder auch der gezielten Manipulation dienen (Stichwort: Populismus). Dabei kann es durchaus passieren, dass beim Angespochenen sogenannte Triggerpunkte berührt werden und die Botschaft dann u.U. falsch verstanden wird. Dadurch können unerwartete, heftige emotionale Reaktionen ausgelöst werden.

Wir waren uns einig, dass ein sorgsamer Umgang mit der eigenen Ausdrucksweise, mutiges Ansprechen von Provokationen und verletzender Sprache bei Kollegen / Vorgesetzten, das Erkennen von Triggerpunkten und oft auch einfach Humor für eine gute Kommunikation auf Augenhöhe wichtig sind.

 

Umbruchsituationen – was sind meine Strategien? Was hat sich bewährt? (15.09.20)

Anders als bei der Diskussion zur Corona Pandemie befassten wir uns hier mit geplanten Umbrüchen, wie z.B. Wechsel des Berufszieles, Übergang von der Uni in die Industrie, aber auch Neuanfang in einem anderen Land. Dieser Schritt wurde als ganz besondere Herausforderung erlebt.

In praktisch allen Umbruchsituationen waren ein klares Ziel und eine gute Planung (einschließlich eines belastbaren Plan B) Voraussetzungen für den Erfolg. Außerdem haben sich Geduld, Kompromissfähigkeit und vor allem Selbstvertrauen als besonders hilfreich erwiesen. Für den erfolgreichen Neubeginn in einem anderen Land wurden möglichst gute Sprachkenntnisse als unabdingbar angesehen.

Diese Mentoring-Runde war ein ganzes Stück weit Abenteuer für uns, die AG mentoring. Denn zeitgleich mit dem Beginn unserer Vorbereitungen für diese Mentoring-Runde, die 5. unseres Vereins, wurden wegen der Corona-Pandemie die ersten Lockdowns verhängt. Was tun? Schnell waren wir uns einig: Wir wollen auch dieses Mentoring wieder durchführen, und wir wollen es nicht einmal zeitlich verschieben. Mit viel Elan und Schwarmintelligenz haben wir dann neue, neuartige Formate gesucht, entwickelt, ausprobiert – und eingesetzt. Die erste, größte Herausforderung war gleich die Kennenlern-Veranstaltung: Über 40 Frauen sollten sich online kennenlernen, so gut, dass von hier ausgehend, zusammen mit den Steckbriefen, Tandems gebildet oder vorgeschlagen werden könnten. Uff. – Und es hat funktioniert!!

Davon ermutigt und beflügelt, haben wir auch für die folgenden Veranstaltungen – das Kick-Off im Oktober und die drei Netzwerkveranstaltungen – gute Online-Arbeitsformen gefunden. (Dass das nötig sein würde, hatten wir im Frühjahr noch nicht geahnt). Dabei war bei weitem nicht alles, was wir neu ausprobiert und eingeführt haben, nur Ersatz. Wir haben nicht nur gelernt, auch online lebendige Veranstaltungen mit immer wieder neuen Kennenlern- und Vernetzungselementen zu gestalten; wir haben daraus auch einige Erkenntnisse mitgenommen für zukünftige Präsenz-Veranstaltungen. Und so mancher Mentorin oder Mentee hat das Online-Format die Teilnahme erleichtert – etwa, weil sie dann keine Kinderbetreuung organisieren musste, oder weil sie nicht von weit her anreisen musste.

Dennoch: Dass wir uns dann bei der Abschlußveranstaltung am 2. Oktober 2021 endlich in Person treffen konnten, haben wir alle sehr geschätzt.

Zwanzig Tandems waren dankbar und bereichert durch das gut anderthalbjährige Mentoring-Programm. Wir von der AG mentoring haben unsere Zusammenarbeit wieder genossen und freuen uns über das gute Gelingen.

Das von Sara-Dunja Menzel und Dorothee Schröder initiierte und organisierte Konzept wurde von futura mentoring e.V. finanziell unterstützt – und könnte durchaus zu einem wiederholbaren Format werden!

Ein Rückblick von Teilnehmerin Clara Kecskeméthy
„Fast zeitgleich trafen wir sieben Teilnehmerinnen am Donnerstag bei Anbruch der Dunkelheit ein. Wir alle hatten unseren (Arbeits-) Alltag hinter uns gelassen, ganz leicht war es uns nicht gefallen. Schnell trugen wir Lebensmittel und Getränke für drei Tage, Notebooks und Drucker ins einladende, geräumige und gemütliche Haus und teilten die zehn Schlafräume unter uns auf.
Fernab von Freiburg und der nächsten Ortschaft, in der Nähe Serqueux (Elsaß), wollten wir ein Arbeitsformat erproben: drei Tage an einem persönlichen Herzensprojekt arbeiten, diskutieren und kochen. Beim Vorbereitungstreffen im Sommer hatten wir uns gegenseitig schon unsere Projekte vorgestellt: den Internetauftritt optimieren, am eigenen Buch weiterschreiben, das selbst angebotene Weiterbildungsangebot weiterentwickeln, das eigene Profil schärfen und Bewerbungen formulieren…
Untereinander kannten wir uns teilweise flüchtig oder gar nicht. Zwischen uns lagen teilweise über 30 Jahre Altersunterschied und entsprechende Lebens- und Arbeitserfahrungen. Bereits beim ersten gemeinsamen Kochen und der ersten Austauschrunde am warmen Ofen spürten wir, wie sich die gegenseitige Neugier und Wertschätzung breitmachte.
Am Freitagmorgen nach dem Frühstück suchte sich jede von uns einen Arbeitsplatz und wir vertieften uns schnell in die erste Arbeitsphase. Die meisten von uns nutzten die Weiträumigkeit und die vielen vorhandenen Tische im lichtgefluteten Gemeinschaftsraum, so dass schon das gemeinsame, konzentrierte Arbeiten einen guten „Flow“ bewirkte. Die strukturierten Tage mit zwei individuellen Arbeitsphasen à drei Stunden, alternierend mit gemeinsamem Kochen, Essen, Diskutieren, Feedbackrunden, Spazier- und Saunagängen erwiesen sich als sehr bereichernd für jede von uns: wir hatten nicht nur unser Herzensprojekt in einer speziellen Arbeitsatmosphäre voranbringen können – auch den gegenseitigen und sehr persönlichen Austausch nehme ich als große Bereicherung mit für mich!
Vielen Dank, futura mentoring, den Initiatorinnen und Euch tollen Frauen beim workout!“