„Unbewusste Aufträge – wie beeinflussen sie unser Handeln?“ (Februar 2019)
Im Rahmen dieser Diskussion wurde zuerst – in einem intensiven Brainstorming – geklärt, was wir mit dem Begriff „unbewusste Aufträge“ assoziieren. Einig waren alle über die Quelle der Aufträge: meist kommen sie aus der Familie, vorrangig von den Eltern oder auch von Großeltern oder Geschwistern. Obwohl diese Botschaften häufig ohne eine direkte Aussprache ausgesendet werden, nehmen wir sie als Kinder bewußt und deutlich wahr. Oft betrifft es die schlechten Erfahrungen der Eltern, ihre ungelösten Konflikte oder auch unbefriedigten Wünsche, die dann an die Kinder weitergegeben werden. Solche Botschaften können sein: „Mache Karriere!“, „Heirate bloß nicht!“, „Mach es besser als ich!“, usw.
Setzen wir uns mit den unbewußten Aufträgen im erwachsenen Alter nicht auseinander, können sie zur Belastung im Alltag werden und uns überfordern… und zwar dann, wenn wir die Aufträge nicht erfüllen können oder wenn sie im Widerspruch zu unseren eigenen Werten und Wünschen liegen. Sie greifen unbewußt in unsere Entscheidungen ein und verhindern die selbstbestimmte Planung unserer Lebensform.
Es lohnt sich daher, die inneren Konfliktsituationen und Emotionen zu reflektieren und die dazugehörigen Gedanken zu hinterfragen: In wie weit stammen die jeweiligen Gedanken/Einstellungen/Sichtweise von uns? Oder sind sie doch automatisch von den Eltern übernommen worden? So kann man sich – falls erwünscht – von diesen unbewußten Aufträgen verabschieden und befreien.
„Freiheit braucht Mut“ (Mai 2019)
An diesem Diskussionsabend wurden wir uns schnell drüber einig, dass die Freiheit – jeglicher Art – eine mutige Einstellung zum Leben und zu sich selbst voraussetzt. Sie impliziert den Mut und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, Risiken auf sich zu nehmen und dafür die sichere Komfortzone zu verlassen, die eigenen Grenzen und die Angst zu überwinden.
Es erfordert auch Mut, wichtige Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für die möglichen Folgen zu tragen. Nur dadurch versetzt man sich in die Lage, sein Leben frei gestalten zu können.
„Was sind meine Bedürfnisse und wie finde ich heraus, was ich wirklich will?“ (Juli 2019)
In der Anfangsphase der Diskussion haben wir uns mit der Begriffsklärung beschäftigt. Unter dem Begriff „Bedürfnisse“ verstehen die Meisten von uns einen Wunsch oder auch Verlangen nach einem bestimmten „Zustand“.
Diese Bedürfnisse steuern nicht nur user Denken und unsere Gefühle, sondern auch unser Handeln, meist jedoch auf eine unbewusste Art und Weise. Somit wurde sehr schnell klar, dass das Erkennen der eigenen Bedürfnisse auf der bewussten Ebene vielen von uns schwer fällt. Das liegt daran, dass wir in unserer frühen Kindheit Strategien zum „Dazugehören“ in der Familie/Gesellschaft entwickeln und unsere Bedürfnisse dadurch in den Hintergrund stellen. Im Laufe der Zeit verlernen wir, diese Bedürfnisse wahrzunehmen und deren Erfüllung wird somit unmöglich.
Wie können wir nun die eigenen Bedürfnisse dennoch wahrnehmen?
Der erste Schritt ist, sich mental die eigenen Bedürfnisse „zu erlauben“.
Eine der vorgeschlagenen Strategien ist das Identifizieren der eigenen Gefühle und deren Analyse; sie können Hinweise auf die eigenen Bedürfnisse liefern. Achtsamkeit hilft dabei, stets präsent zu sein, im „Hier und Jetzt“ zu leben und sich so besser „zu kennen“. Wichtig scheint uns auch, nicht nur die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sondern diese auch mitzuteilen, offen zu kommunizieren und wenn nötig, diese zu verteidigen.
Aus der Diskussionsrunde kamen Tipps wie „Morgenschreiben“ – jeden Morgen z.B. eine ganze Seite zu den eigenen Träumen, Wahrnehmungen, Gedanken niederzuschreiben, ohne Wertung – oder das Artikulieren einer Botschaft ganz für sich allein, um diese später der/dem Adressatin/en die Botschaft positiv übermitteln zu können.
„Egoistisch – na und?“ (November 2019)
Egoismus ist in unserer heutigen Gesellschaft ein deutlich negativ belasteter Begriff, der jedoch durchaus einen positiven Akzent hat bzw. haben kann. Es ist also eine Ansichtssache, wie wir Egoismus interpretieren.
Fakt ist, dass es uns selbst gut gehen muss, damit wir anderen gut tun. Daher ist es sehr wichtig sich selbst, die eigenen Grenzen und die Wünsche ernst zu nehmen. Die Selbst-Schätzung sollte allerdings nicht in Selbst-Sucht entarten und somit die Wünsche und Bedürfnisse Anderer unterdrücken. Die beste Lösung ist natürlich, wenn wir in jeder Lage eine win-win Situation kreieren können.