Am Dienstag, dem 30. Januar 2024 besuchten 20 Mitgliedsfrauen das deutsche Tagebuchmuseum in Emmendingen. Wir trafen uns im alten Rathaus von Emmendingen am Marktplatz, wo das Museum untergebracht ist. Nach einer kurzen Begrüßung führten zwei der ehrenamtlich engagierten Mitgliedsfrauen des Deutsches Tagebucharchivs e.V. (DTA) uns durch eine Präsentation über das Archiv. Um Einblicke in Dokumente zu geben, die im Archiv lagern, wurde die Präsentation von mehreren Lesungen aus Zirkelbriefen aufgelockert.

Das Tagebucharchiv wurde 1998 von Frauke von Troschke gegründet, nachdem sie in Pieve Santo Stefano das italienische Tagebucharchiv kennengelernt hatte. Seit 2019 ist es nun als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen.

Über 27.000 Dokumente von mehr als 5.800 Autoren und Autorinnen befinden sich derzeit im Archiv und die Zahl steigt beständig. Neben Tagebüchern sammelt das Archiv auch Briefe und Erinnerungen. Bemerkenswert ist, dass der Anteil an Dokumenten, die von Männern geschrieben wurden, mit 54% höher als der Frauenanteil ist. Scheinbar möchten weniger Frauen ihre Tagebücher an die Nachwelt weitergeben als Männer. Eine große Anstrengung ist im Gange, die Dokumente zu digitalisieren.

Wie gelangt ein Dokument in das DTA? Nach einer ersten Kontaktaufnahme muss ein Vertrag zur Überlassung der Schriften vereinbart werden. Zuerst werden die Dokumente katalogisiert. Anschließend werden die Dokumente von Ehrenamtlichen inhaltlich erschlossen und mit Schlagwörtern versehen. Diese werden in einer Datenbank verwaltet, um spätere Recherchen erleichtern. Das Archiv wird jährlich von mehreren Hundert Personen besucht, die dort für wissenschaftliche Arbeiten recherchieren möchten. Die Themen der Arbeiten sind so vielfältig wie die Gründe, warum ein Tagebuch geschrieben wird oder die Themen in den Dokumenten.

Neben der Arbeit, die ein Archiv leistet, bietet das DTA jährlich öffentliche Veranstaltungen an, wie die „ZEITREISE“. Des Weiteren bietet ein Instagram Account von DTA eine weitere Möglichkeit, mehr über das Archiv und die gesammelten Dokumente zu erfahren. Auch das kleine Museum im Alten Rathaus in Emmendingen hat den Zweck, die Arbeit des Archivs der Öffentlichkeit näherzubringen. Auch wir von Futura Mentoring haben die Gelegenheit genutzt und uns einige Tagebücher und andere Dokumente im Museum angesehen.

Nach dem Besuch des Museums nutzten wir noch den restlichen Abend zum Netzwerken, was den informativen Abend schön abrundete.

Wem der Besuch zu wenig war oder ihr Interesse dadurch geweckt wurde, kann auf der Webseite des Tagebucharchivs in ihrer Mediathek (https://tagebucharchiv.de/) weitere Informationen nachhören und nachlesen.

Vielen Dank für die Organisation der spannenden Veranstaltung an Ursula Thomas-Stein, Dr. Astrid Bruynck und Sonja Hoeferlin.

📷 Ursula Thomas-Stein Vielen Dank!